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Start SVU-Attacke Archiv Heft Nr. 14 - Dezember 2005 Interview mit Werner Merkenich
Heft Nr. 14 - Dezember 2005

INTERVIEW MIT WERNER MERKENICH

SVU-Vorsitzender Werner Merkenich.

Werner Merkenich ist der 1. Vorsitzende des SV Untermosel. Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit für den Sportverein ist er auch in politischen Gremien, wie Gemeinde- und VG-Rat und in den entsprechenden Ausschüssen engagiert. Die Redaktion von „SVU – Attacke” hat Werner Merkenich zu Hause aufgesucht, um von ihm u.a. zu erfahren, wie er all das „auf die Reihe kriegt”. An einem klaren, kühlen Novemberabend, bei flackerndem Kaminfeuer im Wohnzimmer der Merkenichs und einem aromatischen Tee, liebevoll zubereitet und serviert von Irmgard, stellte sich Werner unseren Fragen.

Redaktion: Werner, seit wann bist Du 1. Vorsitzender des SVU?

Werner: Das mache ich seit 10 Jahren, ich habe damals die Nachfolge von Werner Loch angetreten.

Redaktion: 10 Jahre? Herzlichen Glückwunsch, das ist ja eigentlich ein Jubiläum. Wieviel Ehrenämter begleitest Du eigentlich sonst noch?

Werner: Mal überlegen. Ich bin Mitglied im Gemeinderat von Kobern – Gondorf, im Verbandsgemeinderat, Mitglied in einigen Zweckverbänden, in den CDU – Vorständen von Kobern – Gondorf und der Verbandsgemeinde, in den Bauausschüssen der Gemeinde und der VGV, das müsste es so ungefähr gewesen sein.

Redaktion: Wie viel Zeit braucht man denn um diese stattliche Anzahl von Ehrenämtern zu begleiten?

Werner: (runzelt die Stirn): Vier Abende pro Woche muss man da schon ansetzen.

Redaktion: Dann hast Du ja noch drei freie Abende, fühlst Du Dich denn ausgelastet?

Werner: Im Ernst jetzt! Mehr als das, ich bin gut ausgelastet, und ich denke, da sind auch Grenzen der Auslastung erreicht.

Redaktion: Werner, warum machst Du das? Warum engagierst Du Dich derart in diesen Ehrenämtern?

Werner: Ich bin da wohl irgendwie rein gewachsen. Bereits als A-Jugend-Spieler hatte ich Verantwortung als Spielführer übernommen, war dann über 8 Jahre lang Spielführer in der 1. Fußballmannschaft. Gleichzeitig kam dann irgendwann das Amt des stellvertretenden Fußballobmanns, schließlich der Fußballobmann selbst, Fußballabteilungsleiter, usw. Ich habe bis zum 32. Lebensjahr aktiv Fußball gespielt. Ich wurde dann in den geschäftsführenden Vorstand gewählt, irgendwann stellvertretender Vorsitzender des SVU, ja und dann kam der 1. Vorsitzende.

Redaktion: Ok, Werner, das war der Weg, aber die Frage nach dem „Warum” ist noch nicht so ganz beantwortet.

Werner: Man wächst ganz allmählich in die jeweilige Position rein, wenn man eine Zeit lang dort gearbeitet hat. Ich übernehme daneben gerne Verantwortung, ja und dann kommt auch die Freude daran hinzu.

Redaktion: Wird Dir das nicht manchmal zuviel mit Deinen Ämtern?

Werner: Diese Überlegung, die kommt schon mal. Und ehrlich gesagt, nicht jedes Amt macht auch gleichzeitig große Freude.

Redaktion: Hattest Du Ziele bei der Übernahme des Vorsitzes?

Werner: Ja!

Redaktion: Gut beantwortet die Frage, also formulieren wir es konkreter, wie sahen Deine Ziele aus?

Werner: Den Verein wirtschaftlich gesund zu halten, den Breitensport voll auszubauen, ihn vermehrt anbieten, auch im Bereich des Fußballs weiter zu kommen, immer nach dem Motto: „Fußball ohne Bezahlung!” Daneben wollte ich die Verwaltungsaufgaben professioneller regeln, Dinge also, die so im Ehrenamt nicht mehr bewältigt werden können. Und ich denke, das haben wir heute schon ganz gut gelöst.

Redaktion: Gab es Dinge, die vor 10 Jahren anders waren als heute?

Werner: Klar, da ist vor allem das Phänomen des ständigen Raus und Rein aus dem Sportverein zu erwähnen. Das war vor 10 Jahren bei weitem nicht so ausgeprägt. Diese permanenten Ein- und Austritte erfordern gleichzeitig einen hohen Buchungsaufwand.

Redaktion: Ist das eine spezielle Altersgruppe, oder betrifft das alle Generationen?

Werner: Wir haben derzeit ca. 1.000 Mitglieder im SVU, aber insbesondere betroffen hiervon ist die Gruppe der 15 – 30 jährigen.

Redaktion: Der diesjährige Landespräventionstag in Trier stand ja sinngemäß unter dem Motto „Gewaltprävention und Sport”. Siehst Du hier im Verein auch Ansätze für diesen Präventionsansatz?

Werner: Klar, wir haben das „Leitbild” „SVU = Sport verbindet uns”. Und diese Verbindungen sind da, vor allem im Mannschaftssport. Und hier möchte ich vor allem die Integration von ausländischen Mitbürgern erwähnen. Sie werden in die Mannschaften integriert, finden vollste Akzeptanz. Und wenn man jemanden kennt, und das gilt genauso für den Einheimischen, mit dem zusammen Fußball, Handball oder auch Tischtennis spielt, mit dem man also reden, Konflikte kommunikativ lösen kann, gegen so jemanden fällt es doch unheimlich schwer gewalttätig zu werden. Daneben ist das Sporttreiben selbst hervorragend geeignet evtl. Aggressionen abzubauen.

Redaktion: Man spricht ja derzeit von der Problematik des sog. demografischen Wandels, hat der SVU auch Sportangebote für Senioren?

Werner: Sicher haben wir ein solches Angebot, nur – es ist schwierig für jemand, der noch nicht im Seniorenalter ist, ein seniorengerechtes Angebot zu unterbreiten. Von daher wäre es günstig, wenn sich Personen aus dieser Altergruppe als Übungsleiter zur Verfügung stellen würden. Wie beispielsweise in der Abteilung „Gymnastik” bei den Frauen, da klappt das prima, die organisieren sich selbst. Daneben gibt wie gesagt das Angebot „Gymnastik für Jedermann”. Hier werden auch ältere Vereinsmitglieder, Frauen und Männer, angesprochen. Diese Trainingsabende finden übrigens jeden Dienstag, 18.30 Uhr, in der Schlossberghalle statt.

Redaktion: Werner, was ist betr. den SVU Dein größter Wunsch?

Werner: Ich wünschte mir, dass die Arbeit, die im Verein anfällt, noch breiter verteilt werden könnte, damit einige Vorstandsmitglieder mehr entlastet würden, wodurch dann m.E. die Freude an der Vereinsarbeit erhöht werden könnte.

Redaktion: Was bezeichnest Du als den größten Erfolg in „Deinen” 10 Jahren?

Werner: Die gemeinsame Kinderweihnachtsfeier. Kinder aus allen Abteilungen waren gemeinsam in der Schlossberghalle und haben gefeiert. Eine wunderschöne Veranstaltung. Genau so etwas schwebt mir vor, auch im Seniorenbereich einmal durchzuführen.

Redaktion: Gab es auch Augenblicke, wo Du Dir gesagt hast, ich will nicht mehr?

Werner: Nein! Die gabs nicht. Die Vereinsarbeit, beispielsweise im geschäftsführenden Vorstand, die läuft unheimlich gut. Klar, gerade weil es so gut läuft, besteht die Gefahr, dass das eine oder andere zur Routine wird, und vor allem wird „von außen” nicht mehr registriert, was da für eine Arbeit dahinter steckt, weil es ja „läuft…”

Redaktion: Wie wird man eigentlich Vorsitzender eines Sportvereins?

Werner: Indem man gewählt wird.

Redaktion: Eine in der Tat sehr erschöpfende Auskunft.

Werner: Also mal wieder im Ernst: Ich war im geschäftsführenden Vorstand, war 2. Vorsitzender, und dann stellt sich halt irgendwann mal die Frage…

Redaktion: Kannst Du mal kurz Deinen sportlichen Werdegang beschreiben?

Werner: Mit 10 – 11 Jahren habe ich mit dem Fußballspielen begonnen, damals in der Schülermannschaft. Anschließend habe ich in der C-Jugend von Gondorf-Dreckenach gespielt. Im letzten A-Jugend-Jahr spielte ich dann für die Spielgemeinschaft Untermosel. Bin danach in die Seniorenabteilung gewechselt und habe unter Trainer Hans Cremer in der 1. Mannschaft gespielt. Unser heutiger Bürgermeister, der Werner Wolff, war damals Fußballobmann. Später kam dann Manfred Taubenmann als Trainer und mit ihm der größte Fußballerfolg in der Vereinsgeschichte.

Redaktion: Was war Dein größtes Erfolgserlebnis?

Werner: Das ist schnell gesagt, der Aufstieg in die Fußball – Verbandsliga. Daneben das Glück, in einer so tollen Mannschaft, mit so hervorragenden Menschen, Fußball spielen zu dürfen.

Redaktion: Werner, wir danken Dir für das Gespräch, und wir wünschen Dir weiterhin alles Gute und ein glückliches Händchen für die Bewältigung Deiner Ehrenämter. Und wir denken, dass wir auch Deiner Familie hohen Respekt zollen, dass sie Dein Engagement so akzeptiert.

Werner Merkenich nach dem Aufstieg.


Werner Merkenich als Spielführer der
1. Mannschaft bei einer Ansprache an
die Fans nach dem Aufstiegsspiel gegen Engers.

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